Mit K.R.H. Sonderborg hat Beate Günther um 1980 einen Maler kennengelernt, dessen gestische schwarzweiße Abstraktionen von höchst politischen Themen ihren Ausgang nahmen. Der Radikalität von Sonderborgs Werk, seinem Denken in Serien, ist Beate Günther gefolgt. Aber sie hat den zeitkritischen Impetus ihrer Bilder über den Rückgang auf die ›Elemente‹, die Pigmente als chemische Basis jeder Malerei, sublimiert. Günther reflektiert ihre Beobachtungen zeitgenössischer Politik und Geschichte ›materiell‹ – im Medium des reinen Pigments, in der quasi geschichtlichen Entwicklung einer Farbe über mehrteilige Bildreihen. Das Bild Hongda ist aufgebaut aus den Pigmenten Nickeltitangelb und Elfenbeinschwarz. Es gehört zu einer nach 1990 einsetzenden Beschäftigung der Künstlerin mit der Geschichte Vietnams. Ihre Beobachtungen kriegsbedingter Zerstörungen übersetzt Beate Günther in abstrakte, monochrome Bildlandschaften.