Charlotte Posenenske, Schülerin von Willi Baumeister, war Bühnenbildnerin, bevor sie 1959 zum ersten Mal ausstellte. Sie gehörte zu den wenigen, die in Europa die reduktionistischen Impulse der Minimal Art aufnahmen. Die 1967 entstandenen blauen Reliefs (Serie B) sind konkave beziehungsweise konvexe und – gegenüber den noch willkürlichen Knickungen und Faltungen der frühen Papierarbeiten – objektiv stereometrische Abhebungen von der ehemaligen Bildfläche. Es handelt sich um ursprünglich rechteckige Flächen (analog zur Bildfläche) aus Alublech oder Stahlblech. Die Objekte sind nun allseitig und einfarbig gespritzt. Die Reliefs wurden gehängt, gelegt oder frei aufgestellt. Der Übergang zum skulpturalen Objekt war damit fast vollzogen. Sie sind matt gespritzt, um Spiegelungen zu vermeiden, denn es ging – wie bei Minimal Art überhaupt – um das Phänomen der subjektiv verschiedenen Erscheinungen eines objektiv identischen Objekts.