Die Wohnentwürfe des israelischen Künstlers Absalon sind skulptural-architektonische Materialisierungen existenzieller Körpererfahrung, wie sie auch im Denken der Minimal Art verankert sind. Absalon beginnt 1988 zunächst damit, Gegenstände seiner Umgebung weiß zu gipsen und in flachen, weißen Schachteln anzuordnen. Aus dieser ersten strukturellen Findung ›en miniature‹ folgen kleine Wohneinheiten, sog. ›Zellen‹, die Absalon auf sein Körpermaß hin zuschneidet und für elementare Bedürfnisse des Lebens ausstattet: Als Regal dient Disposition, 1988, zur zweckdienlichen Einrichtung – gleichermaßen, aus dem Kontext des Wohnens losgelöst, ist die Arbeit als minimalistisches Objekt zu lesen. In der Videoarbeit Proposal for a Habitat, 1991, ist zu beobachten, wie sich das Leben im Innern einer Zelle entlang von kubisch geformten Objekten verwirklichen kann, wenn diese als Stehpult zum Lesen, als Stuhl oder Bank zum Sitzen und Liegen benutzt werden. Absalons Ziel, seine Wohnzellen weltweit in urbane Strukturen zu integrieren und sie temporär zu bewohnen, erfüllte sich aufgrund seines frühen Todes nicht mehr.