Aus der Schwärze unkenntlicher Räume treten in den Fotografien von Mbali Dhlamini Frauenfiguren in den Vordergrund, die jedoch nur durch ihre traditionellen, indigofarbenen Gewänder und über die Bildtitel als Frauen verschiedener westafrikanischer Communitys identifizierbar sind. Ihre Haut verschmilzt mit dem Dunkel des Bildgrunds, jegliche kulturelle oder persönliche Authentizität ist in ein rassistisch konnotiertes Nirgendwo hinein aufgelöst. Typisierende Zuschreibungen, wie sie für ethnische Fotodokumente der Kolonialzeit verwendet wurden – wie Femme Djallonke, Fille Soussou, Femme Pourougne – entziehen den Personen, die wir in den Fotografien von Mbali Dhlamini nicht aufhören zu suchen, endgültig den Boden gelebter Individualität. Dhlamini setzt ihre kritische Thematisierung der Auslöschung Schwarzer Individualität und Geschichte medial mittels digitaler Bearbeitung historischer Bildvorlagen um.