Im Jahr 2017 entstanden die drei Bildobjekte Lappland, Mamma und Dear Mr. Fontana als Auftakt von Carola Grahns Werkserie Notes on Hide. Ihre eigene Identität als Sámi, als Angehörige der indigenen Bevölkerung aus dem Gebiet Sápmi im Norden Fennoskandinaviens, bleibt ein Bezugspunkt, den Grahn in ihren Werken immer wieder aufgreift. So verwendet sie Materialien des Duodji, des sámischen Kunsthandwerks: Rentierhaut, (hier: künstliche) Sehnenfaden oder Wollstoff. Die (tierischen) Naturmaterialien verwandelt sie in minimalistisch-abstrakte Arbeiten. Dear Mr. Fontana rezipiert die radikale Geste des Zerschneidens der Leinwand, die Lucio Fontana in den 1960er-Jahren berühmt machte. Die Schnitte in Fontanas ›Tagli‹ wurden formal präzise gesetzt und meist auf monochromen, ebenmäßigen Farbflächen ausgeführt. Grahn wählt hingegen eine gespannte Rentierhaut als Bildträger und schafft mit ihrem scharfen Schnitt nicht nur auf formaler Ebene den Eindruck eines minimalistischen Bildes, sondern assoziiert auch die Verletzung eines Tierkörpers.