Private/Corporate V
Ein Dialog der Sammlung Lafrenz, Hamburg, und der Mercedes-Benz Art Collection
Private/Corporate V ist der fünfte Teil einer 2002 initiierten Serie von Ausstellungen, in denen sich die Mercedes-Benz Art Collection im Dialog mit internationalen Privatsammlungen präsentiert. In Zusammenarbeit mit der Hamburger Sammlung Lafrenz werden Werke von rund 20 Künstler/innen aus dem Zeitraum von 1960 bis heute gezeigt. Rund 60 Bilder, Objekte, Skulpturen, Zeichnungen und Videoarbeiten laden ein zum Dialog zwischen amerikanischer Minimal Art und Beispielen eines deutschen Minimalismus.
Die Sammlung Lafrenz konzentriert sich auf Positionen der Minimal und Concept Art, Post Painterly Abstraction, Land Art und Arte Povera. Begründet in den 1970er Jahren von Dr. Klaus und Rosemarie Lafrenz, stand sie mit ihren Arbeiten Pate bei der Gründung des Neuen Museums Weserburg Bremen, das als Prototyp des Sammlermuseums gilt. Parallel ist ein Teil der Sammlung Lafrenz stets als Leihgabe in der Kunsthalle Hamburg sowie in verschiedenen nationalen und internationalen Ausstellungskontexten gezeigt worden.
Als Ältester von vier Kindern hat Björn Lafrenz nach dem frühen Tod des Vaters die kuratorische Fortführung und Präsentation der Sammlung als privates Engagement übernommen. So verfolgt er unter anderem die Ursprungsidee weiter, nicht primär Werkgruppen, sondern Einzelwerke verschiedener Künstler/innen, von den 1960er Jahren – wie beispielsweise Judd, Ryman, Serra, LeWitt, Marden, Mangold, Novros – bis heute, in neue Dialogsituationen zu bringen. Von der Architektur kommend gilt sein besonderes Interesse auch den räumlichen Wechselbeziehungen. Zu den vor allem amerikanischen Klassikern – aber auch deutschen Positionen wie Albers, Erben, Palermo oder Ruthenbek – sind inzwischen aktuelle Positionen hinzugekommen, von denen hier Johannes Esper, Frank Gerritz, oder Liam Gillick zu sehen sind.
Für die Ausstellung Private/Corporate V hat Björn Lafrenz aus dem Spektrum der elterlichen Sammlung die klassischen amerikanischen Protagonisten der Minimal Art ins Zentrum gerückt – Judd, LeWitt, Marden, Novros, Ryman, McCracken – und diese mit Positionen wie Palermo, Gerritz und Esper ebenso streng wie systematisch und homogen vertieft.
Vor dieser Folie gewinnt der Ansatz der Mercedes-Benz Art Collection umso deutlicher Kontur, wie er sich in der Auswahl für Private/Corporate V spiegelt: die Minimal Art von hartnäckigen Randpositionen her neu in den Blick zu nehmen (Posenenske und Schene stehen hierfür, aber auch Darboven und Walther) und sie aus der Haltung der Dekonstruktion, der Brechungen und ›Verunreinigungen‹ auf ihre Substanz und Tragfähigkeit zu prüfen (etwa bei Jonathan Monk, Tom Sachs oder Katja Strunz).
Aus der Sammlung Lafrenz: Josef Albers (D), Carl Andre (USA), Alan Charlton (UK), Johannes Esper (D), Frank Gerritz (D), Liam Gillick (GB), Donald Judd (USA), Sol LeWitt (USA), Brice Marden (USA), John McCracken (USA), David Novros (USA), Blinky Palermo (D), Robert Ryman (USA).
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Private / Corporate V
Werke aus der Mercedes-Benz Art Collection und der Sammlung Lafrenz: Ein Dialog
Berlin, 2008