Die südafrikanische Künstlerin Jane Alexander, 1959 in Johannesburg geboren, ist mit dem hoch dotierten Mercedes-Benz Award for South African Sculpture 2002 ausgezeichnet worden. »Jane Alexander gibt der Fragilität einer multikulturellen Gesellschaft Gestalt (…). Die Skulpturen fragen nicht nach Anerkennung und existieren in einem Niemandsland, wo der Unterschied zwischen Opfer und Täter verschwommen und bedeutungslos wird«, so die Jury in ihrer Urteilsbegründung. Die Publikation widmet sich zum ersten Mal umfassend dem Werk der Bildhauerin, das tief in die politische und historische Problematik des afrikanischen Kontinents hineinführt. Die lebensgroßen Figuren aus Fiberglas, Holz, Ton und so genannten »found objects« muten durch Kleider, Schuhe, Hüte und Brillen erstaunlich naturalistisch an. Doch gleichzeitig wird dieser Naturalismus wieder gebrochen: Die meisten Skulpturen tragen eine Augenbinde, Tiermasken oder blicken mit Tieraugen in eine unbegreifliche Welt – »für Blinde und Tiere sind Weiß und Schwarz keine Kategorien, die ihr Bewusstsein bestimmen. So scheint in der Deformation ein utopisches Moment auf« (Renate Wiehager).
Mit Texten von Akiko Miki, Simon Njami und Renate Wiehager.
ISBN: 978-3-7757-1189-0
Das Buch ist im Verlag restlos vergriffen.