In The Russian Ending bearbeitet Tacita Dean Postkarten, die historische, tragische Ereignisse dokumentieren. Die Blätter erhalten durch die Reihung filmische Qualität. Dean möchte die einzelnen Arbeiten von The Russian Ending als Schlussbilder von imaginären russischen Filmen verstanden wissen. Zu Beginn des letzten Jahrhunderts wurden für den russischen Markt die Endsequenzen europäischer Filme neu gedreht, wobei das ›Happy End‹ gegen ein ›Tragic End‹ ausgetauscht wurde, um beim Publikum anzukommen. Der Zyklus ist ein Nachdenken über interkulturelle Gemeinsamkeiten und Differenzen zwischen Ost und West. Er zeigt kollektive Schicksalsschläge, die sich außerhalb kultureller oder nationaler Grenzen wiederholen. Er veranschaulicht aber auch, wie diese Ereignisse dem Vergessen unterliegen.