Visions of Exchange
Mercedes-Benz Art Scope Award 2009–2017
Die Ausstellung ›Visions of Exchange‹ präsentiert die letzten elf Stipendiatinnen und Stipendiaten des Artist-in-Residence Programms ›Mercedes-Benz Art Scope‹. Das 1991 durch Mercedes-Benz Japan gegründete Kunst- und Kulturprogramm begann als Förderung japanischer Künstlerinnen und Künstler durch einen Aufenthalt im südwestfranzösischen Monflanquin, unweit der Pyrenäen. Durch die Kooperation mit der Mercedes-Benz Art Collection, Stuttgart/Berlin, seit 2004 hat sich das Programm neu ausgerichtet und als ein japanisch-deutscher Kulturaustausch etabliert. Ein dreimonatiger Aufenthalt in den Städten Tokio und Berlin ermöglicht es den von der Jury ausgewählten Künstlerinnen und Künstlern Kenntnisse über die Kultur des Gastlandes zu vertiefen, neue Kontakte zu knüpfen und aus den gewonnenen Eindrücken künstlerische Projekte und Ideen zu entwickeln. Ausstellungen im Hara Museum of Contemporary Art in Tokio und im Mercedes-Benz Contemporary in Berlin stellen die Stipendiatinnen und Stipendiaten und somit einen Ausschnitt der zeitgenössischen Kunstszene im jeweiligen Gastland vor.
Im Mittelpunkt stehen Arbeiten, die aus dem Programm hervorgegangen sind, ergänzt um Werke, die einen Einblick in die Werkgenese erlauben. Medial und formal-ästhetisch ganz unterschiedlich reflektieren sie die individuelle Wahrnehmung des zunächst Fremden und die Impulse und Erkenntnisse, die aus den gewonnenen Eindrücken heraus entstehen: In Annäherung an das Neue durch den Blick durch die Kamera; in künstlerischer Aneignung und Transformation gefundener Materialien und Phänomene; werkimmanent, im Rückgriff auf Traditionen der abstrakten Bildsprache.
Eva Berendes (D), Rita Hensen (D), Ryosuke Imamura (J), Taro Izumi (J), Meiro Koizumi (J), Satoshi Ono (J), Benedikt Partenheimer (D), Hiroe Saeki (J), Tokihiro Satō (J), Jan Scharrelmann (D), Menja Stevenson (D)
Kuratorinnen: Renate Wiehager und Wiebke Hahn
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Termine
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-Daimler Contemprary Berlin
Performance: „NippleJesus“ von Nick Hornby
Nick Hornby, „NippleJesus“
Inszenierung: Marek S. Bednarsky
Dramaturgie: Anna Gubiani
Mit: Gerhard Polacek
Die Produktion ist eine Kooperation der Württembergische Landesbühne Esslingen mit der Villa Merkel mit Unterstützung durch den Esslinger Kunstverein e.V.
Anmeldung bitte per E-Mail an nadine.henrich@daimler.com
Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, entscheidet das Eingangsdatum. Teilnahme kostenlos.
Dave arbeitet als Museumswärter. Früher war er Türsteher und Rausschmeißer in einem
Nachtclub. In einer Ausstellung moderner Kunstwerke soll er einen Raum bewachen, in dem der Zutritt erst ab 18 Jahren erlaubt ist. Denn bei dem Bild „NippleJesus“ handelt es sich um eine Darstellung von Jesus am Kreuz – allerdings collagiert aus weiblichen Brustwarzen. Zunächst ist Dave schockiert und erledigt seinen Auftrag mit größtem Widerwillen. Als er aber die Künstlerin eines Tages persönlich kennen lernt, ändert er seine Einstellung und beginnt, das Kunstwerk vor empörten Angreifern zu schützen – auch seiner Frau gegenüber verteidigt er es. Trotzdem fällt das Werk einem Anschlag zum Opfer. Am Ende muss Dave erkennen, dass er Teil eines inszenierten Prozesses ist.
Gerhard Polacek ist Wiener, lebt aber seit 1983 in Esslingen. Studium der Theaterwissenschaften an der Uni Wien, er arbeitet seit 1990 als freier Schauspieler am Theater (u.a. Württembergische Landesbühne Esslingen, Zimmertheater Tübingen, Theater „tri-bühne“, Theater Rampe in Stuttgart, Prinzregententheater München), bei Film und Fernsehen (u.a. Polizeiruf 110, Großstadtrevier, Unter Verdacht, Romy, Tatort, Vier Frauen und ein Todesfall, Unter Tannen).
Der britische Schriftsteller Nick Hornby (*1957) gehört zu den bekanntesten zeitgenössischen Vertretern der Popliteratur. Seine Romane „Fever Pitch“, „High Fidelity“ und „About a Boy“ (Verfilmung 2002) wurden schnell zu Kult-Büchern. Die Kurzgeschichte „NippleJesus“ wurde im Jahr 2000 in der Anthologie „Speaking with the Angel“ veröffentlicht und seither mit großem Erfolg an zahlreichen Theatern aufgeführt. -
-Mercedes-Benz Contemporary Berlin
Themenführung: Souvenirs – Künstlerische Spurensuche
Eva Berendes, Rita Hensen, Hiroe Saeki, Taro Izumi
Die Kunst wie die Reise sind privilegierte Orte der Fremderfahrung. Beide bringen Unvorhergesehenes mit sich, insofern sie überfordern, die Sinne anregen und anstrengen, vielleicht überanstrengen, aber zugleich Neugier entfachen, die Wahrnehmung und das Denken herausfordern. Während ihrer Stipendienaufenthalte in Tokio bzw. Berlin haben die Künstlerinnen und Künstler aus ihren Eindrücken und Erfahrungen künstlerische Strategien entwickelt, die einen ganz eigenen Blick auf die jeweilige Stadt und ihre Geschichte entwerfen. Neben motivischen Anleihen sollen auch formalästhetische Rückgriffe auf traditionelle Techniken in der Führung fokussiert werden.
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-Mercedes-Benz Contemporary Berlin
Themenführung: Blind Spots – Unsichtbare Erinnerungen
Meiro Koizumi, Benedikt Partenheimer
Vor dem Hintergrund historischer Katastrophen reflektieren verschiedene Arbeiten der aktuellen Ausstellung traumatisierte Erinnerungen als Schichtungen und Kompressen von persönlichem und kollektivem Desaster. In seiner theatral-absurden Videoarbeit Defect in Vision erarbeitet Koizumi eine komplexe Ästhetik des Unverfugten der Geschichte und entwirft eine mehrdeutige Vision der Vergangenheit. Vor der Folie der Nuklearkatastrophe von Fukushima, die Partenheimers Aufenthalt prägte, kann in seinen surrealen Fotografien nicht nur eine Kritik am Konsumverhalten, sondern auch an der Energiepolitik freigelegt werden.
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-Mercedes-Benz Contemporary Berlin
Vortrag über japanische Videokunst und Film Screening mit Meiro Koizumi et al.
Wir beginnen mit einer Einführung in die japanische Videokunst mit dem Experimentalfilm Xénogénèse von Akihiko Morishita. Im Anschluss werden Videoarbeiten von Meiro Koizumi insbesondere die in unserer aktuellen Ausstellung gezeigte Videoinstallation Defect in Vision eingehend vorgestellt. Das Augenmerk liegt auf inhaltlichen und formalen Bezüge zu filmischen Vorbildern. Diskutiert werden die Thematisierung von historischen, politischen und ästhetischen Aspekten.
Friederike Horstmann ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am filmwissenschaftlichen Seminar der Freien Universität Berlin. Ihre Texte zu Kino und Kunst erscheinen u. a. in der Kinokolumne des Perlentauchers und in der Zeitschrift Cargo Film/Medien/Kultur.
Teilnahme kostenlos. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
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-Mercedes-Benz Contemporary Berlin
Themenführung: Sinfonien der Großstädte – Urbane Landschaften
Taro Izumi, Tokihiro Satō, Jan Scharrelmann, Menja Stevenson
Ausgangspunkt vieler in der aktuellen Ausstellung gezeigter Arbeiten sind Beobachtungen und Erfahrungen, die sich mit dem urbanen Raum Tokios bzw. Berlins auseinandersetzen und ihn in einprägsamen Bildern verdichten. Durch ein erneutes Fotografieren einzelner Schauplätze in Tokio 25 Jahre später gelingt Satō eine präzise Studie der Vergänglichkeit, welche die städtebaulichen Veränderungen der Metropole in Form von Diptychen kontrastiert. Aus dem Prozess der Stadterkundung hat Izumi eine künstlerische Arbeit entwickelt, die durch ihre Lenkungen und Fügungen von Blicken und Klängen, von realen Schauplätzen und topografischer Karte, Brücken und Brüche zwischen Fiktion und Realität entstehen lässt. Jan Scharrelmann beschäftigt sich mit der Schnittstelle Innen/Außen. Das plastische Werk des Bildhauers entwickelt sich häufig aus Kontrasten, Ambivalenzen und Widersprüchen heraus. Dies betrifft die Materialien und Formentscheidungen, wie auch das Verhältnis zum umgebenden Raum und mögliche Lesarten für die Betrachtenden. Die Fensterarbeit von Menja Stevenson überlagert Eindrücke aus Tokio mit Aufnahmen ihrer Heimatstadt Stuttgart und der Umgebung des Haus Huth und verhandelt so künstlerisch multiple Blickbeziehungen. -
-Mercedes-Benz Contemporary Berlin
Themenführung: Blind Spots – Unsichtbare Erinnerungen
Meiro Koizumi, Benedikt Partenheimer
Vor dem Hintergrund historischer Katastrophen reflektieren verschiedene Arbeiten der aktuellen Ausstellung traumatisierte Erinnerungen als Schichtungen und Kompressen von persönlichem und kollektivem Desaster. In seiner theatral-absurden Videoarbeit Defect in Vision erarbeitet Koizumi eine komplexe Ästhetik des Unverfugten der Geschichte und entwirft eine mehrdeutige Vision der Vergangenheit. Vor der Folie der Nuklearkatastrophe von Fukushima, die Partenheimers Aufenthalt prägte, kann in seinen surrealen Fotografien nicht nur eine Kritik am Konsumverhalten, sondern auch an der Energiepolitik freigelegt werden.
Publikationen
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Forwards 08
Mercedes-Benz Awards for Contemporary Art in Germany, Japan, South Africa and the USA.
Berlin, 2008
Ausstellungen
Art Scope 2005/2006 – Interface Complex
Art Scope 2004. Daimler Japan
Mercedes-Benz Art Scope 2015-2017: Wandering to Wonder.
und der Mercedes-Benz Art Collection, Stuttgart/Berlin