Ein Mann und eine Frau laufen über eine Wiese, bleiben stehen, kommen aufeinander zu und berühren sich. Was tun die beiden? Ist es Liebesszene oder Spiel? Streiten sie sich? Und wer hat das Ganze überhaupt aufgenommen? Private Matter #1, 1999, Teil einer zweiteiligen Serie, gehört zu einer Reihe von Werken Eva Teppes, der von ihr gesammelte alte 16mm- und Super 8-Filme zugrunde liegen, wie sie zwischen den 1950er und 1970er Jahren häufig von Amateuren aufgenommen wurden. Ausschnitte dieser Streifen, deren Herkunft und Entstehungsumstände ihr selbst häufig unbekannt sind, verwendet die Künstlerin für Installationen, in denen das projizierende Equipment mit zu sehen ist. Noch stärker als bei Amateurfotografien entsteht bei Videomaterial der suggestive Zusammenhang zur praktischen Verwendung zu Überwachungszwecken. So geht es auch in Private Matter #1 gezielt um die Aufzeichnung von Ereignissen, die dem bewussten Blick menschlicher Augen entgehen. Das sich merkwürdig verhaltende Paar in Eva Teppes Private Matter #1 wurde von irgendjemandem mit der Kamera beobachtet, sonst wäre die Szene nicht aufgezeichnet worden. Wir wissen aber weder, ob dies im Einverständnis mit den Beiden geschah, noch um den Grund und die äußeren Umstände dieser Bildaufzeichnung.