Hicham Berrada entwickelt die Konzeption seiner Werke häufig auf der Basis naturwissenschaftlicher Kenntnisse und verknüpft diese mit Verfahren des künstlerischen Experiments. Als Video dokumentiert, zeigt die Performance-Reihe Présage entstehende Landschaften in einem Glasgefäß. Durch das schrittweise Zugeben unterschiedlicher Elemente, wie Eisen, Kupfer und Zinn in ein Gefäß mit entweder Säure oder basischer Lösung, entfaltet sich ein Schauspiel unbekannter Formen. Berradas Zugang zur Natur ist ein kollaborativer Prozess, innerhalb dessen die Natur selbst gestalterisch wirksam wird. Seinen Prozess vergleicht er mit dem eines Malers und macht dadurch die spezifischen Möglichkeiten seiner chemischen künstlerischen Praxis umso deutlicher: »Sind wir mit oder in (der Natur)? Dialogisieren wir mit ihr?« (H.B.) Berrada verzichtet auf jegliche Postproduktion in seinen Videoarbeiten, die für ihn gleichermaßen Dokument wie autonomes Kunstwerk sind.