Die Porträtfotografien des mosambikanischen Künstlers Mário Macilau sind eng mit den politischen Geschehnissen seines Landes verbunden. Thematisch fokussiert er sich vor allem auf die Abbildung der Lebensbedingungen von sozialen Randgruppen – mit der Zielsetzung, ein breites öffentliches Forum für deren Situation zu schaffen. Dahinter steht die Vision der Fotografie als eines Instruments für den sozialen Wandel.
Die fortlaufende Serie Moments of Transition konzentriert sich auf das Identitäts- und Kulturverständnis der jungen Mosambikaner/innen, welches sich partiell auch in ihrer Kleiderwahl widerspiegelt. Diese besteht aus einem Mix urbaner Elemente mit typisch afrikanischen Stoffen, wie die Capulana. Beeinflusst wird das Modekonzept vor allem durch den vorherrschenden Markt an secondhand Kleiderwaren, die aus westlichen Ländern stammen, sowie von jungen afrikanischen Studierenden, die europäische Modeideen bei ihrer Rückkehr nach Maputo importierten. In den Schwarzweißaufnahmen posieren die modernen Stadtbewohner/innen vor bedruckten Stoffbahnen, vor welchen ihre gemusterte Kleidung einen op-art-Effekt erzeugt. Die gemusterten Hintergründe sind charakteristisch für afrikanische Fotokünstler wie Malick Sidibé und Seydou Keita, deren Bildtraditionen Macilau in seiner Serie fortführt und an welche er bewusst erinnert.