Silvia Bächli beginnt in den späten 1970er-Jahren ihre Ausarbeitung einer zeichnerisch-malerischen Praxis, die sich als sinnliches, evokatives Gespräch mit den unmittelbar naheliegenden Dingen, Materialien, Erfahrungen und Gesten ihrer Lebenswelt beschreiben ließe. Sie verwendet weiße oder leicht getönte Papiere im mittleren Format und setzt alle denkbaren Techniken des Schwarzweiß ein: Kreide, Aquarell, Tusche, Gouache, Bleistift. Das Blatt der Mercedes-Benz Art Collection gehört zu einer über knapp zwei Jahrzehnte variierten thematischen Gruppe, in welcher schmale Linien, ausfransende Faserbündel, vertikal geschichtete Streifen oder Pinselzüge wie schmale Flussläufe von oben in den leeren Umraum des Papiers hineinfließen. »Eine Konstante besteht seit dem Anfang: Raum. Gute Zeichnungen sind grösser als das durch den Blattrand begrenzte Format. Die Blätter sind wie Skulpturen, sie ragen unterschiedlich weit in den Raum hinein, in dem wir uns bewegen.« (S.B.)