Hartmut Böhm arbeitet seit den 1960er Jahren an der Erweiterung und Infragestellung der Kunst im Grenzbereich zwischen Konstruktivismus, Konkreter Kunst und Minimal Art. Basis seiner Untersuchungen, die er anhand von Zeichnungen, Reliefs und Rauminstallationen führt, ist die systematische und maximale Reduktion formaler Mittel. Insbesondere die seriellen Strukturuntersuchungen sowie das systematische Vorgehen von Max Bill und Richard Paul Lohse, deren Prinzipien er durch nachvollziehbare, mathematisch-didaktische Abbildungsvorschriften dynamisierte und rhythmisierte, sollten für seine künstlerische Entwicklung prägend sein. Zu Beginn der 1970er Jahre entstehen ruhigere Quadratreliefs, wie es auch das von der Mercedes-Benz Art Collection erworbene Streifenrelief 16, 1977, ist. Grundprinzip dieser Objekte sind die in immer gleichem Abstand über die gesamte Binnenfläche angeordneten Lamellen, die als jalousienartige Struktur ein wiederholendes Modulationssystem subtil differenzierter Weiß- und Grauwerte schaffen.