Kreis- oder Ringformen als Motiv finden nicht nur Eingang in Helga Philipps Grafik, sondern auch in ihre kinetischen Objekte, in denen sie das Prinzip der miteinander verbundenen Kreise ihrer Siebdrucke ins Dreidimensionale übersetzt. Unterschiedlich breite weiße Kreise, aufgetragen auf mehreren, hintereinander gestaffelten Plexiglasscheiben, werden von einer Metallplatte in die Unendlichkeit gespiegelt und produzieren so optische Interaktionen im Betrachterauge. Bei ihren verglasten Bildkästen wird die vibrierende optische Wirkung durch die Interferenz räumlich versetzter, durchsichtiger Bildschichten hervorgerufen. Durch den Einsatz der reflektierenden Metallplatte als Rückseite des Objektes erweitert Philipp den Bildraum und verstärkt die Tiefendimension der Ringstruktur, die sich in der Frontalansicht als kurvige Struktur präsentiert und entsprechend der Standortveränderung des Betrachters wechselnde Ansichten bietet.