Benedikt Partenheimers Serie der Views of Mt. Fuji, 2012, inszeniert – in Anlehnung an die Farbholzschnittserie des japanischen Malers und Farbholzschnittkünstlers Katsushika Hokusai (1760–1849) – das spirituell aufgeladene Nationalsymbol Japans, den Berg Fuji, nicht nur landschaftlich aus neuer Perspektive, sondern auch in seiner Rolle für das kulturelle Selbstverständnis des Landes. Die ewig schneebedeckte Bergspitze des Fuji findet ihr visuelles Echo unverhofft in Alltagsobjekten, wie einer umgedrehten Sake Schale, die sich auf der glatten Tischoberfläche spiegelt. Einem dreieckigen, dunklen Spiegelbild in bewegter Wasseroberfläche, stellt Partenheimer zwei Aufnahmen des Himmels, der den Berg umgibt, zur Seite. Im Zentrum der Anordnung schließlich die berühmte Große Welle von Kanagawa des japanischen Künstlers Katsushika Hokusai. Motiv der Aufnahme ist nicht der Farbholzschnitt selbst, sondern sie zeigt den ›Key-Block‹ [Hauptblock] der geschnitzten Holzdruckplatten, mit der das Blatt Nr. 1 der Serie 36 Ansichten des Fuji, die Hokusai 1830 bis 1831 schuf, gedruckt wird. Partenheimers Bilder formulieren »einen Zwischenraum der Wahrnehmbarkeit« und zeigen den Berg in einem flüchtigen und poetischen »Moment der Erkennbarkeit«. (B.P.)