Dieter Blum arbeitet seit den frühen 1960er Jahren als Fotograf und Bildjournalist. Seine künstlerisch inszenierten Fotos wurde von namenhafte Magazine, wie „Vanity Fair“, „Time Magazin“ oder „Der Spiegel“ publiziert. Nicht zuletzt durch sein langjähriges Mitwirken an der international bekannten Werbekampagne von Marlboro wurde Blum – insbesondere an der Schnittstelle von Produktwerbung und Dokumentarfotografie – zu einer der prägenden Fotografen seiner Generation.
Die Zeitschrift „stern“ hat ihn mit zahlreichen Bildstrecken beauftragt. Im Mai 1989 entstand – in Zusammenarbeit mit Peter Sandmeyer –ein mehrseitiger Artikel, der sich dem Mythos der Marke „Mercedes-Benz“ widmete. Dieter Blum zeichnete hier für die Fotostrecke verantwortlich, die gleichwertig zum Textbeitrag eine eigene Geschichte zu erzählen, eine aparte Realität zu zeigen scheint. Blums Beiträge kennzeichnet ihre individuelle Motivwahl, die dem Leser einen ausgefallenen Einblick in die Produktionswelt der damaligen Daimler-Benz AG erlauben: die Sequenz eines Crashtests, die streng zentralperspektivisch fotografierten Fertigungslinien oder den unkonventionellen Transport einer Staatskarosse. Nicht nur Blum selbst, sondern auch die eingebundenen Arbeiter am Standort Sindelfingen müssen intensiv an dieser Serie gearbeitet haben. Für das von der Mercedes-Benz Art Collection erworbene großformatige Unikatfoto haben sie eine rote Limousine des Mercedes-Benz E 300 (W 124) vollständig demontiert und die 610 Einzelteile sorgfältig arrangiert. Blum wählte für sein Foto den spektakulären Blickwinkel von oben senkrecht nach unten, eine Perspektive, die spätestens seit seinem Fotoband „Russia“ (1980) oder der Kampagnen für American Airlines zum Blumschen Trademark wurde.