Die Installation des Neonzeichens, wie ein Eindruck aus dem asiatischen Alltag herausgeschnitten, wird hier durch blauen Hintergrund als ortsspezifisches Bild inszeniert. Das japanische, aus dem Chinesischen stammende Schrift- bzw. Bildzeichen ›夢/mèng‹ für ›Traum‹ kann je nach Kontext oder Wortkombination Verschiedenes bedeuten und konstituiert sich aus einer Art schematisierter Repräsentation oder Abbildung des Bezeichneten. Der obere Teil des Zeichens deutet Brauen über den Augen, der mittlere das Dach eines Hauses oder ein Bett und der darunter liegende Abschnitt ›Abend‹ an. Ein Traum kann zugleich auch als Vermittler fungieren, wenn die Realität (bzw. Wahrnehmung) mit den Wünschen des Subjektes im Konflikt steht. Das Traumsymbol, vielleicht auch negativ interpretierbar als ›Trugschluss‹ oder ›unklares Sehen‹, würde unter dem Blickwinkel die Leuchtschrift als flüchtige, affektive Befriedigung versprechendes Objekt vermitteln, als ein ungestilltes oder nicht-stillbares, oftmals kommerziell und medial genutztes Bedürfnis nach intensiven Erfahrungen und Eskapismus.