Ein repräsentatives frühes Werk Keiji Usamis, ähnlich einer panoramatischen Lehrtafel angelegt, ist das Bild Ghostplan, 1971. Basis der durchdachten grafischen Struktur sind die von Usami – aus der politischen Pressefotografie der Zeit heraus – entwickelten menschlichen Haltungen des Laufens, Erstarrens, Werfens und Hinunterbeugens, stets ohne Kopf als flache, zweidimensionale Schemen gegeben, um das Unpersönliche, Zeichenhafte der Figuren zu betonen. Neue Formen entstehen durch Überlappung der Konturen, die Formen bewegen sich gleichsam in der Zeit. Verbunden damit sind grafische Bewegungslinien, die das System von Austausch und Veränderung signalisieren und zugleich an die Ästhetik chinesischer Schriftzeichen oder die Formalisierung eines japanischen Spielbretts anknüpfen. Usami nähert sich auch der grafischen Darstellung wissenschaftlicher Modelle an: etwa dem Potentialfeld des Schalenmodells für den Aufbau von Atomkernen oder genetischen Bauplänen. Der nüchterne Text des Bildes besagt in vier Punkten, dass die Struktur auf vier Figurensilhouetten in weiss und grau basiert, welche von sechs farbig definierten ›Starting Points‹ aus ihren Weg nehmen.