Das Werk von Maya Zack widmet sich in komplexen künstlerischen Analysen der Geschichte wie der fortdauernd mentalen Gegenwärtigkeit des Holocaust. Die Fotoserie Living Room visualisiert die Wohnung der jüdischen Familie Nomburg um 1930 in Berlin. Zack zeigte sie zunächst im Jewish Museum New York zur Betrachtung mit 3D-Brillen, begleitet von einer Erzählstimme, welche die persönlichen Erinnerungen von Manfred Nomburg, der als Jude 1938 sein Elternhaus verlassen musste. Zacks detailgetreu Rekonstruktion der Zimmereinrichtung weist unscharfe Bereiche oder Fehlstellen als Platzhalter für Gedächtnislücken und verblasste Erinnerungen auf. »Living Room visualisiert den der Erinnerung innewohnenden Bruch als fiktiv-virtuelle Dimension einer Wirklichkeit, die uns erst erreicht, nachdem sie eine komplexe Folge von Filtern und Unterbrechungen durchlaufen hat.« (M.Z.)