Großen internationalen Erfolg erntet Jean Tinguely erstmals in New York mit seinem Projekt Homage to New York, als er am Abend des 17. März 1960 während einer kurzen Zeit ein gewaltiges Zusammenspiel von Maschinen vorstellt, die sich selbst zerstören. Seither widmete sich Tinguely vorrangig den exzessiven, anarchischen Aspekten und der politischen Sprengkraft großer öffentlicher Skulpturen, die – ebenso wie die kleinformatigen skulpturalen Collagen – aus den angeeigneten Rückständen kapitalistischer Produktionssysteme, dem Müll der Konsumgesellschaft entstehen. Damit setzte er sein Werk auf dem Kunstmarkt einem internationalen Risiko aus, indem er die Fragwürdigkeit im Hinblick auf die zukünftige Entwicklung und Akzeptanz seiner Arbeiten bereitwillig auf sich nahm. Tinguelys Skulpturen sprechen die Sinne des Betrachters in vielfältiger Weise an: Sehen, Hören, Riechen, Fühlen und Bewegung um die Skulptur herum. Die großen kinetischen Skulpturen um 1980, die in unterschiedlicher Weise Aspekte von Musik als Chaos-Partituren thematisieren, zählen zu seinen bedeutendsten Werken. So sieht sich der Zuschauer auch bei der großen Méta-Maxi Skulptur von 1986 mit einem mechanischen Räderwerk konfrontiert, dessen theatrale Wirkung Tinguelys Hang zum Performativen zur Geltung bringt: die metallenen Elemente agieren in ihrem stoischen Aufeinanderschlagen wie ein Bauernorchester, dem am Kopfende ein Klavier als Dirigent vorzustehen scheint.