Für seine ersten Compressions dirigées, mit denen der Künstler 1960 das Publikum schockierte, verwendete César schrottreife Automobilkarosserien, die mit mechanischen Mitteln zu prismatischen Körpern gepresst wurden. Mit ihren scharfen Graten und breiten Faltentälern, einem dynamisierten Linien- und Flächenornament und expressiven Lichtspiel behaupten sich die Kompressionen als neuartige, expressive Produkte. Am Mercedes-Benz 190 wirkte die verformende Kraft der Metallpresse offensichtlich nicht mehr allseitig, sondern nur von oben ein: Statt eines kubischen Körpers entstand so ein reliefartiges Gebilde, das, auf eine Wandplatte montiert, bildmäßig, ja fast feierlich vor monochromem Grund präsentiert wird. Effektvoll heben sich davon die gewählten Farben ab, mit denen das Fahrzeug nach genauen Vorgaben des Künstlers vor der Deformierung neu lackiert wurde – selbst die weißen Fehlstellen erscheinen noch, neben den natürlichen Glanzlichtern, wie gesucht preziöse Zugaben einer bewussten Inszenierung.Ebenso erkennbar bleiben zahlreiche Details der Karosserie, die, ungeachtet der Gesamtzerstörung, eine zweifelsfreie Identifikation des Fahrzeugtyps gewährleisten. Die Kritik an Überfluss- und Wegwerfgesellschaft, deren Verschrottungspraktik der Künstler in einen kreativen künstlerischen Akt verkehrt, artikuliert sich als groteske Metamorphose und Entzauberung eines Fetisch‘.