Ascan Pinckernelles ›Architekturbilder‹ entstehen in mehrteiligen Zyklen und widmen sich Gebäuden, die der Künstler an seinen Wohnorten oder auf Reisen entdeckt. Den aus ihrem urbanen Kontext isolierten Häusern ist gemeinsam, dass sie dem architektonischen Denken der Klassischen Moderne entstammen bzw. sich an deren Vorbildern orientieren. Die künstlerische Auseinandersetzung beginnt mit Fotos und Skizzen zu verschiedenen Tageszeiten sowie bauhistorischen Recherchen. Im Prozess der künstlerischen Aneignung treten die strukturellen Gegebenheiten der Gebäude zunehmend hervor. Es entstehen graphische Lesarten modularer, minimalistischer Baukörper, die ebenso sehr unser ästhetisches Alltagsbewusstsein prägen, wie sie Teil der Ideologien und Aufbrüche des 20. Jahrhunderts waren. Als historische Vorläufer von Pinckernelles architektonischen Analysen sind die realisierten Architekturen eines Donald Judd, Erwin Heerich oder Franz Erhard Walther zu nennen. Sie bilden mit den Architekturfotografien Dan Grahams die Folie, vor der die Architekturbilder Ascan Pinckernelles zu lesen wären.