Zanele Muholis Praxis verbindet politischen Aktivismus und fotografische Bildproduktion. Die ikonischen Aufnahmen von Menschen der südafrikanischen LGBTQI+-Community sind in ihrer Stärke und Unmittelbarkeit einzigartig. Soziale Ungerechtigkeiten, mit denen LGBTQI+-Menschen konfrontiert sind, verfolgt Muholi aus einer subjektiven Perspektive, die Beziehungen zu den dargestellten Personen aufbaut. Erst in den neueren Fotoserien, zu denen Gamalakhe I und Sine II gehören, steht das Selbstporträt im Zentrum: Selbstbewusst und fragend reflektieren sie das Genre und ihren eigenen Ort darin. Über den Einsatz von Kleidung und Accessoires taucht Muholi in verschiedene Facetten der kreierten Charaktere ein. 2002 gründete Muholi das ›Forum for the Empowerment of Women‹ und bezeichnet die eigene künstlerische Praxis als visuellen Aktivismus: »Ich habe den Weg eines visuellen Aktivismus eingeschlagen, um sicherzustellen, dass es eine Sichtbarkeit für Schwarze Lesben und Transgender gibt, um unsere Existenz und unseren Widerstand in dieser demokratischen Gesellschaft deutlich zu machen und um ein positives Bild von Schwarzen Lesben zu schaffen.« (Z.M.)