Das Video 3 to 4 steht im Mittelpunkt einer neuen Werkgruppe, mit der Cunningham ihre Untersuchung von Zeit, Raum und Wahrnehmung fortsetzt. Ihre Skulpturen kombinieren Materialien und Theorien aus High und Low Art, wie etwa Zubehör aus dem Physiklabor (ihrem Arbeitsplatz an der University of California, Los Angeles) oder handgefärbte Stoffe, die an Kunsthandwerk und das Bauhaus erinnern. Nicht mittels physikalischer Gesetzmäßigkeiten, sondern durch haptische oder intuitive Raumeindrücke nähert sie sich der 4. Dimension, die jenseits unseres Vorstellungsvermögens liegt. Cunningham dekonstruierte die Kostüme aus dem Video zu Stoffstreifen, die sie zu charakteristischen Mustern verwob und auf Lochplatten montierte. So entstanden gewebte Gemälde, die gleich dem Video den dreidimensionalen Raum in der zweiten Dimension abbilden und die Ausdruckskraft der Textilkunst belegen, von den Inkas über die Quäker bis zu Anni Albers.