Nam June Paik studierte in Japan und Deutschland, er setzte ab 1963 als Erster konsequent Fernsehen als künstlerisch nutzbares Medium ein und wurde damit zum viel zitierten »Vater der Medienkunst«. Seit 1964 lebte er überwiegend in New York, in Düsseldorf hatte er von 1979–1995 eine Professur – die erste für Videokunst überhaupt an einer Kunstakademie. Seine von der Musik inspirierte, die Fluxus-Bewegung der 1960er Jahre entscheidend mitprägende Videokunst wurde seit jener epochalen Ausstellung in Wuppertal mit dem Titel »Exposition of Music – Electronic Television« international vielfach vorgestellt. Für den Eingangsbereich des ehemaligen Gebäudes von Daimler Financial Services am Potsdamer Platz in Berlin – sichtbar auch von außen durch die Glasfassade an der Eichhornstraße – hat Paik die Neon- und Videoskulptur Nam Sat entworfen. Paik hat sich der Auftragssituation sinnvoll angepasst, um eines seiner wenigen, permanent sichtbaren »in situ«-Werke in Deutschland zu realisieren: Sparsame geometrische Neonstrukturen überziehen die Innenwände. Dünne, sich vervielfältigende Neonlinien formieren sich zu abstrakten Formen und konkreten Zeichen wie Herzen und bilden zum einen eine eigenständige Lichtskulptur, zum anderen umspielen sie Reihen von Monitoren, die sich um eine der großen tragenden Säulen des Gebäudes in mehrfachen Kreisringen herum gruppieren. Die Bildschirme zeigen Video-Kompositionen Paiks und rhythmisierte Abfolgen abstrakt-ornamentaler Bilder.