Die skulpturalen Objekte der in Nigeria aufgewachsenen, in den USA lebenden queeren Künstlerin Adejoke Tugbiyele evozieren durch humanoid-abstrakte Silhouetten und Materialien wie Korbgeflecht oder Maschendraht eine transitive Präsenz. Sie bewahren eine Lesbarkeit zwischen Figur und Alltagsobjekt, Naturmaterial und Kunststoff, Kunst und Kunsthandwerk. Ihre körperbezogenen, dysfunktionalen Objekte bezieht Tugbiyele oftmals in Performances ein, um Fragen von Identität und Akzeptanz zu diskutieren. Sie formulieren Bezüge zwischen Gender, Rasse, Sexualität und Klassenzugehörigkeit, Ökonomie und Ritual. Die eigenen Erfahrungen als »queer person of color« transformiert sie in Strategien, die patriarchale Strukturen durch matriarchale Formen, Materialien, Systeme und Strategien relativieren. Ihre Werke formulieren eine mögliche Überwindung der Grenzen zwischen einer vermeintlich binären Natur von Männlich- und Weiblichkeit.