Julian Opies aus dem ästhetischen Baukasten von Computer-spielen, Miniaturmodellen, Comic und Graphikdesign heraus entwickelte Bildanimationen und Architekturskulpturen sehen immer aus, als hätte ein intelligenter Computer sie als Illustrationen für den Prospekt einer ›schönen, neuen Welt‹ entwickelt. Opies Werke stehen auch im kalten Licht des idealtypischen Entwurfs einer Welt, die endlich reibungslos funktioniert, weil sie ohne Menschen auskommt. 1987 arbeitet Opie an ersten Fotocollagen fliegender Baukörper, parallel dazu entstehen Wand- und Bodenskulpturen, die eine Lesbarkeit zwischen funktionalem Architekturdetail und minimalistischer Bildformulierung durchspielen. Einen wichtigen Akzent im Übergang zu den 1990er Jahren setzen die blockhaft und unzugänglich im Raum stehenden ›Häuser‹, ›Konstruktionen‹ und ›Labyrinthe‹. Zugleich referiert die Skulptur mit dem kryptischen Titel On average present day humans are one inch shorter than they were 8000 years B.C. [Durchschnittlich sind die Menschen heute etwa ein inch kleiner als sie es 8000 Jahre v. Chr.] waren auf De Stijl Elemente und die minimalistischen Kuben eines Robert Morris, lädt diese allerdings mit einer menschheitsgeschichtlichen Perspektive auf.