Mit den Figuren der ›Kopffüßler‹ nimmt Horst Antes kunsthistorisch eine wichtige Position ein, weil er als einer der ersten die Abkehr von der vorherrschenden abstrakten Kunst im Nachkriegsdeutschland markiert und für die Hinwendung zur ›Neuen Figuration‹ steht. Antes gelangte durch die Auseinandersetzung mit seinem Lehrer HAP Grieshaber und den Künstlern der Gruppe CoBrA zu dem Modus, in dem seine Kopffüßler eine prominente Rolle spielen: Klar voneinander abgesetzte Farbflächen definieren den Bildraum und die zentralen Figuren, die auf den Kopf (Zentrum der Sinneswahrnehmung), die Beine (Mittel zur Fortbewegung) und die Fortpflanzungsorgane reduziert sind. Es ist also der Mensch als ein Komplex von Funktionen und nicht der Mensch als Körper und Leib, der für Antes ab dieser Werkphase bestimmend zu sein scheint. So ist Figur für HAP Grieshaber eine Hommage an seinen Lehrer, die voller Symbole steckt, wie die erhobenen Hände, die von Anbetungsgesten in Gemälden Alter Meister übernommen sind, oder die ›Porträtierung‹ Grieshabers mithilfe sekundärer Merkmale wie dem Schnauzbart.