Das schmale Œuvre Peter Roehrs umfasst neben Film- und Audio-Montagen auch Text- und typovisuelle Montagen, jeweils ohne Titel und in durchgängiger Nummerierung. Die Typo-Montagen, mit der Schreibmaschine auf Papier getippte Felder aus Buchstaben, Zahlen oder Interpunktionszeichen zählen zu den ersten Montagen Roehrs. In der Perspektive der Kunstentwicklungen der frühen 1960er Jahre sind Roehrs Arbeiten sowohl eine Radikalisierung der seriellen Strukturen der ›Zero‹-Kunst wie auch ein Gegenstück zu Carl Andres zeitgleich in New York entstehenden Typewriter Drawings. Charakteristisch für seine Filmmontagen ist der Verzicht auf eine dramaturgische Inszenierung. Stattdessen zielte Roehr auf eine bewusste Wahrnehmung von Details und eine Analyse der Bewegungs- und Tonwerte durch das Prinzip der Wiederholung. Im Kontext der experimentellen Künstlerfilme der Zeit lässt sich eine Verbindung zu den Filmen von Andy Warhol herstellen, deren gedehnte Dauer eine zeitliche Struktur einbringt, die dem Prinzip der Wiederholung bei Roehr vergleichbar ist.