Ansgar Nierhoffs Auftragsarbeit, die für einen der vier Innenhöfe des Großen Konferenzsaals in Stuttgart-Möhringen konzipiert wurde, ist in ihren Dimensionen auf den architektonischen Umraum bezogen. Das Prozess-System Formumwandlung als in sich geschlossenes System/Eisenzeit lässt das künstlerische Konzept deutlich werden: Veränderungsbewegungen in Richtung auf neue Ordnungen. Die künstlerische Intention Nierhoffs wurzelt im ästhetischen und sozialen Interesse an »Beziehungen zwischen Bezeichnungen und dem (Bedeutungs-)Umraum« sowie am Verhältnis des Menschen zu den ihn umgebenden Dingen. Zwei aus einem Würfel gezogene ›Streckungen‹ stehen sich in der steigenden Bodendiagonale gegenüber, wobei die vordere als einfacher Pfeiler mit ›Kapitell‹ ausgebildet ist, die hintere durch dreifach stufenförmige Absetzung einem Obelisken angeglichen erscheint. Die beiden freiformgeschmiedeten ›Streckungen‹ stehen in Beziehung zu zwei freiformgeschmiedeten Elementen, die als Potenziale auf dem Boden lagern: Links auf der fallenden Bodendiagonale liegt ein Würfel, die Ausgangsform für die Formumwandlung, während rechts unten eine durch Verdichtung des Materials entstandene Kugel als Endform den Boden tangiert. Der Untertitel »Eisenzeit« wie auch die elementaren Formen verweisen nicht nur auf die Frühgeschichte der Menschheit, sondern aufgrund des verwendeten Materials Eisen auf die diesem selbst »innewohnende Zeit als Dauer«.