Die in der Wüste Marokkos errichteten Großprojekte des Land Art Künstlers Hannsjörg Voth zeichnen sich durch ihre archaische Ästhetik und Monumentalität aus. Gefertigt aus gepresstem Lehm, sind diese dem Verfall preisgegeben – ein wesentlicher Aspekt der Land Art, die Kunst mit und in der Natur schafft und den natürlichen Prozessen unterworfen ist. Das Bauwerk Goldene Spirale, 1992 bis 1994 in Marokko (Marha-Ebene) realisiert, ist durch den sog. Goldenen Schnitt bestimmt: der Grundriss ist aus neun Viertelkreisen konstruiert, deren Radien sich nach dem Prinzip der Fibonacci-Folge vergrößern, einer Summenreihe, in der jede Zahl die Summe der beiden vorangegangenen Zahlen ist (1, 2, 3, 5, 8, 13, 21, 34, 55 …). Jede Triade dieser Summenreihe ergibt eine Annäherung an den Wert des Goldenen Schnittes. Diese Verbindung des Goldenen Schnittes mit der Fibonacci-Reihe ist eine Gesetzmäßigkeit, die sich in vielen Prozessen der Natur wieder findet (z.B. in Blütenständen von Pflanzen).