»Der Rang der Bilder wird nicht entschieden durch das Äußerliche, Benennbare, sondern gibt sich kund durch jenes tief Erregende in Rhythmus und Maß und Klang.« (G.F.) Diese Worte könnten über dem frühesten Werk in der Mercedes-Benz Art Collection stehen, Fruhtrunks Jardin de Monastère, Étude No. 6, 1962, von welchem acht – durch Format und Material unterschiedene – Variationen existieren. Das Ineinandergleiten der quadratischen Parallelraster ist eine Reminiszenz an den kubisch zersplitterten Bildbau des von Fruhtrunk verehrten Georges Braque; die diagonal dynamisierte Bewegung knüpft an Malewitsch und Lissitzky an; die Verschränkung der Streifen lässt – unterstützt durch den Begriff ›Étude‹ und die Bezugnahme auf musikalische Strukturen – an die Tasten einer Klaviatur denken; das wiederkehrende Quadrat-Modul schließlich ruft die Vorstellung der strengen Symmetrie eines Klostergartens auf, mit Beeten, Wegen und Wandelgängen.