Der Stuttgarter Fotograf Uwe Seyl setzt in seinen jüngsten Fotoserien – nach stärker dokumentarisch bestimmten Werkgruppen – ein bewusst konzeptuelles Moment ein, u.a. in neuen Serien kleinformatiger schwarzweißer Studio-Inszenierungen. So wird etwa eine große Papierrolle, üblicherweise zur Neutralisierung stillebenhafter Motive als fotografischer Hintergrund eingesetzt, vom Fotografen zufallsgebunden aufgestellt und fallengelassen. Hinterfangen von drei Metallständern für Studiolampen ergibt sich in den Fotos ein Spiel aus objekthaften bzw. durch Licht und Schatten bestimmten, realen und imaginären Linien. Die wechselnden Lichtsituationen – alles mit nur einem Spot und in rascher, ›performativer‹ Aktion entstanden – unterstützen das Sachliche, Konzeptuelle dieser Untersuchung der klassischen Stilleben-Fotografie mit ihren ureigensten Mitteln.