Andy Warhols Ausmerzung der Differenz von Kunstwerk und Ware hat in der Kunst Guillaume Bijls eine provozierende Zuspitzung gefunden. Seit den 1970er Jahren transponiert Bijl Fitnessstudios oder Geldwechselstuben aus ihrem alltäglichen Kontext an andere Orte. Bijl unterscheidet dabei vier verschiedenartige Formen der Übertragung: Transformations- und Situationsinstallationen, die Compositions Trouvées sowie die so genannten Sorry-Arbeiten. Erstere verschieben eine Realität in eine parallel dazu existente, jedoch davon unabhängige Wirklichkeit bzw. lassen Fiktion in der Realität stattfinden. Ein Beispiel war die Wiedereröffnung eines über 30 Jahre hinweg unverändert belassenen Supermarktes in einer Basler Galerie. Dem vorweg gingen fingierte Briefe – von Bijl einer belgischen Behörde zugeschrieben – in welchen die Kunst aufgrund ihres zweckfreien Charakters als überflüssig bezeichnet wird. Seine Compositions Trouvées bezeichnet Bijl selbst als »zeitgenössische archäologische Stillleben«. Ihre Zusammenstellung basiert auf Fundstücken, die als Relikte von Ökonomie und schlechtem Geschmack neu arrangiert werden.