Anna Tretter ist in den 1980er-/90er-Jahren mit raumbezogenen Arbeiten bekannt geworden, in welchen sie monochrome Malerei, Spiegel und klassische bildhauerische Materialien in ein atmosphärisches Zusammenspiel bringt. Später erweiterte sie ihr mediales Spektrum um Klang, Video, Tanz und abstrakte Farbformen. Die Papierarbeit der Mercedes-Benz Art Collection zeigt eine in Schichten aus Asche und Grafit aufgebaute, monochrom silbern reflektierende Fläche. Die Verbindung von malerischer Reduktion und Haptik der Materialien erinnert daran, dass Anna Tretter als Studentin in München mit Hans Baschang und Karl Fred Dahmen Lehrer hatte, die wegweisend waren in ihren sensiblen abstrakten Formfindungen im Grenzbereich von Figur und Abstraktion. In dieser Tradition arbeitet die Künstlerin bis heute an der Sensibilisierung durch Oberflächen, Farbwirkungen und räumliches Empfinden.