Josef Albers kam 1920, nach dem Studium in Berlin, Essen und München, bereits 32-jährig ans Bauhaus in Weimar und studierte zunächst bei Johannes Itten. Als Leiter der Glaswerkstatt gab Albers Kurse in Materialkunde und beeinflusste als Bauhaus-Meister über zehn Jahre mehrere Generationen von Studenten. Albers erste abstrakte Bilder datieren in das Jahr 1913, aber erst seine Glasfensterentwürfe der 1930er Jahre markieren prägnante Entwicklungsschritte zu visuell wahrnehmbarer Räumlichkeit auf planer Fläche. Zwischen 1941–42 entwickelt Albers die Serie Graphic Tectonic, zu welcher auch die Arbeit Change Directions, 1942, gehört: Mehrere einander überlappende Bildebenen in unterschiedlicher Farbigkeit werden durch ein weißes Liniengefüge wechselseitig aufgeklappt. Gegenläufige Bewegungen treffen vor einer diagonal angelegten, bräunlichen Fläche aufeinander. 1949 beginnt Albers mit seiner bekanntesten Bildserie Homage to the Square, die der Autonomie der Farbe eine bis dahin unbekannte Absolutheit einräumt.