Die Grundlagen seiner Kunst sieht Alfons Lachauer im Konstruktivismus und in der Theorie seines Lehrers Günther Fruhtrunk, bei dem er in den 1960er Jahren an der Münchner Akademie studierte. Dabei bilden Form und Farbe gleichrangige Elemente, aus denen sich seine Bilder konstituieren. Formal basieren Lachauers Konstruktionen auf dem Rechteck ‒ bewusst nicht auf dem Quadrat, weil dieses für den Künstler eine vollkommene Form ist, die keiner Entwicklung bedarf und zu keiner Entwicklung fähig ist. Vielmehr arbeitet er mit einer Kombination von Rechtecken und gewinnt dadurch eine Fülle von Variationen. So entsteht Ausdruck in seinen Werken nicht allein durch Farbe. Wie bei Malewitsch fungiert auch die geometrische Form als ›Empfindungsträger‹. Lachauers Konstruktivismus zielt, im Gegen-satz zu den Suprematisten, nicht auf die Überwindung irdischer Wirklichkeit, sondern ist explizit auf konkrete Orte dieser Erde, ihre Landschaften, Städte und Gebäude bezogen.
In den Arbeiten der Mercedes-Benz Art Collection, wie Blei, Titan oder Schwefel, alle 1992, verdichtet er die jeweiligen Elemente zu Farben. Mit einem Kontrast aus Fuchsia und Blau-Violett wird die Azoreninsel Corvo, 1992, formuliert. So sind seine Arbeiten nicht als Abbild zu lesen, sondern als Metaphern einer durch den Künstler verarbeiteten, verwandelten Wirklichkeit.