Giulio Paolini, ein Vertreter der strukturalistischen Richtung der Concept Art und zeitweise als Bühnenbildner tätig, neigt zum szenischen Effekt und zur Kombination unterschiedlicher Materialien. Er verweigert sich der Produktion neuer Bilder und analysiert stattdessen in raffinierten räumlichen Arrangements die Bedingungen des Sehens und das Verhältnis Künstler-Werk-Betrachter. In Dilemma wird der Zentralbereich, in dem der Fluchtpunkt der perspektivischen Raumkonstruktion anzusiedeln ist, selbst zu einem Bild, d.h. zu einer Objektkonstellation mit einer ihre Rückseite zeigenden Leinwand und der zerschlagenen Gipskopie eines Flügels. Die Zerstörung des perspektivischen Illusionsraums und mit ihm der Einheit des Bildes wird selbst Gegenstand innerhalb dieser Installation.