Das Werk von Natalia Stachon macht bis heute nachwirkende Umbrüche in der Kunst der frühen Moderne bis zur Minimal Art nachvollziehbar: Jenseits mathematischer Dreidimensionalität wird Raum als Empfindung, Zwischenraum und atmosphärisches Volumen konzeptualisiert. Die Serie Visions and Revisions zeigt Institutionen, Orte an denen Gesellschaft verhandelt wird – Parlamente, Universitäten, Theater und Museen. Stachon nutzt Farbe, nicht für einen topographischen Realismus, sondern um die Künstlichkeit der Orte offensiv zur Schau zu stellen: Alle Innenräume sind von einem neonfarbenen, durchaus bedrohlichem Blaulicht erfüllt, welches vereinzelt durch intensiv strahlende Spektralfarben gebrochen wird. Die Grenzen zwischen Fiktion und Wirklichkeit bleiben offen. Ohne individuelle, handelnde Subjekte stehen die Räume zur Disposition, sind Möglichkeitsräume.