Die Formensprache von Kunst- und Produktdesign, welches mit der legendären Bauhaus-Akademie der 1920er/30er Jahre verbunden ist, hat in den vergangenen Jahrzehnten vielfältige Interpretationen und Weiterentwicklungen erfahren. Auch Tula Plumis Arbeiten beziehen sich auf dieses kunsthistorische Erbe. Im Besonderen greift die Künstlerin die Materialübungen auf, die wesentlicher Bestandteil der Vorkurse am Bauhaus waren. In diesen wurden handwerkliche und gestalterische Grundlagen über die Auseinandersetzung mit Farbe, Form und Materialien vermittelt. In der Konstruktion Untitled (Lines and circles series), 2012, werden zwei große von kleineren Metallstücken überlagert. Linien, Kreisbögen und Kreise sind aus den monochrom besprühten Platten ausgeschnitten. Geschichtete Sektionen, präzise Schnitte und monochrome Farbflächen fügen sich zu einem komplexen, rhythmisch gestalteten Bildganzen, zu einer Art visuellen Partitur. Ein Zusammenspiel von lebendigen Farben und geometrischen Formen erzeugt einen choreografischen Rhythmus, der sich über den Rahmen des Objekts hinaus erstreckt. Plumis plastische Bilder oszillieren zwischen Fläche und realem Raum, zwischen Malerei und Objekt.