1949 beginnt Josef Albers, zunächst in Schwarzweiß, mit den ersten Studien für die Serie Homage to the Square, an der er bis zu seinem Tod 1976 arbeitet. Sie ist eine von mehreren systematischen Untersuchungen über die Wirkung optischer Phänomene und zeigt Albers Herangehensweise vom pädagogischen Konzept des Bauhauses geprägt, eine der führenden Kunstakademien der Zeit 1919-1933, an dem er über zehn Jahre tätig war. Sein 1963 herausgegebenes Lehrbuch ›Interaction of Color‹ belegt, wie sehr die Farberkundungen den Erkenntnissen der Bauhausmeister Johannes Itten und Wassily Kandinsky verpflichtet sind. Opaleszenz wird die Farbigkeit mancher Stoffe genannt, die durch die Streuung und eventuell Interferenz des Lichts an kleinen Strukturen hervorgerufen wird. Das Ergebnis ist eine Semitransparenz und es kann, abhängig von der Wellenlänge des Lichts, ein bläulicher Farbeindruck entstehen, wie etwa im Falle der Himmelsbläue. Albers übersetzt das physikalische in ein malerisches Phänomen, indem die ineinander gestaffelten drei Quadrate in Mittelgrau, Hellblau und Hellgrau mit Mitteln der Abstraktion zum Bild eines sommerlich zarten, hellen Morgenhimmels werden lässt.