John McLaughlin wird in den USA zu den Wegbereitern der Minimal Art und des Hard Edge Painting gezählt. Bereits als junger Mann interessierte er sich für die asiatische Kunst und bereiste China und Japan. Während des Krieges arbeitete er für die Sino Intelligence der amerikanischen Armee in Fernost. Erst nachdem McLaughlin sich 1946 fast fünfzigjährig in Dana Point niedergelassen hatte, begann er zu malen. Die Faszination für die orientalische Kunst und Kultur sollte sein Denken und Handeln weiterhin prägen. Das von der Mercedes-Benz Art Collection erworbene Gemälde #1 – 1962 gehört zu einer kleinen Gruppe von Anfang der 1960er Jahre entstandenen Arbeiten, die im weitesten Sinne als Streifenbilder bezeichnet werden können. Monochrome Linien und Streifen sind harmonisch über die Bildfläche verteilt. Die Präsenz der farbigen Streifen scheint im Verhältnis zu ihrer Ausdehnung so kalkuliert zu sein, dass sich ein Rhythmus entwickelt, der den Betrachter – nach dem Willen des Künstlers – zur ›Kontemplation‹ anregt. Die Farbigkeit erinnert an McLaughlins frühe Gemälde, in denen er kontrastreichere Töne wie gelb und rot verwendete, auf die er später fast vollkommen verzichtete.