Charlotte Posenenske gehörte zu den wenigen Künstlern, die in Deutschland früh die reduktionistischen Impulse der amerikanischen Minimal Art aufnahmen, wobei sie diese mit politischen, konzeptuellen Momenten und einer demokratischen Kunstauffassung verband. 1966 entstehen die ›plastischen Bilder‹, die den Übergang von der Fläche zum Raum thematisieren und zu einem mehrteiligen Ganzen arrangiert oder gereiht werden können. Die geschlossene Werkform wird offen und erweiterbar. Wie einen beliebigen Konsumartikel, d.h. als unbegrenzte Serien und unsigniert, ließ die Künstlerin diese Elemente industriemäßig unter Verwendung wetterfester RAL-Standardfarben herstellen und verkaufte sie zu Produktionspreisen. Noch posthum werden die Reliefs als Auflagenobjekte reproduziert. Die wenigen noch zu Lebzeiten der Künstlerin hergestellten Reliefs gelten als Prototypen. Die Reliefs der Serie C bestehen aus einem einzigen Element-Typ in RAL-gelb. Sie sind in einem 45-Grad-Winkel konvex gekantet, wodurch sie auch zu großen, leuchtenden Flächen zusammengeschlossen werden können.