Bei Charlotte Posenenskes Vierkantrohren Serie D von 1967 handelt es sich um einen Bausatz aus sechs unterschiedlichen Hohlkörpern aus galvanisiertem Stahlblech: das Quadratrohr, das Rechteckrohr, das Kubusrohr, das Winkelstück, das Übergangsstück, das T-Stück. Diese fundamentalen, an Volumen und Richtung orientierten stereometrischen Elemente können zu den unterschiedlichsten Figurationen kombiniert werden. Anders als herkömmliche Skulpturen sind sie prinzipiell fortsetzbar, d. h. unabgeschlossen und veränderbar, und können raumgreifende architektonische Dimensionen annehmen. Das Konzept sieht vor, dass der Kurator oder Käufer die Installation nach eigenen Kriterien auf- und umbauen kann, womit die Künstlerin einen Teil ihrer kreativen Kompetenz an Andere abgibt. Die Figurationen können stehend, liegend, hängend, seriell oder systematisch präsentiert werden – sowohl drinnen wie draußen. Die Elemente werden seit 1967 als autorisierte Rekonstruktionen fabrikmäßig reproduziert. Mit der Reproduzierbarkeit suchte Posenenske sowohl die dem Unikat anhaftenden Originalitätsansprüche und Exklusivität als auch die damit verbundenen Marktpreise zu unterlaufen.