Ihr langjähriger Beruf als Fotojournalistin führte Pamela Singh auf mehrere Kontinente der Erde. Während eines fünfjährigen Aufenthalts in Afrika arbeitete sie für UNICEF, für die Washington Post, Paris Match, Newsweek und Reuters. Vordergründig strahlen die Motive ihrer Fotos eine friedliche Atmosphäre aus, doch wohnt Singhs Bildern eine ästhetische Spannung inne, die in den zunächst kaum merklichen, deswegen nicht weniger machtvollen Rollenspielen der indischen Gesellschaft verankert ist. Die Serie der Jaipur Self-Portraits zeigt sie selbst, hineinmontiert in Bilder verschiedener Alltagsszenen. Die Schwarzfotografien sind farbig bearbeitet – nur die Haut der Künstlerin bleibt farblos; sie scheint zugleich innerhalb und außerhalb der heutigen indischen Gesellschaft zu stehen. Singhs Fotocollagen sind mit wenigen Schmuckelementen versehen. Dies im Rückgriff auf die so genannte, vor allem aus der Buchmalerei bekannte, Palimpsest-Technik.