In Ouverture intérieure wird die Trennung zwischen Ausstellungsraum und ausgestelltem Objekt aufgelöst. Seit den 1980er-Jahren arbeitet Verjux mit starken Beleuchtungsscheinwerfern, mit denen er Lichtspots in der elementaren Form eines Kreises auf Wand, Decke oder Boden wirft und mittels dieser minimalen Intervention immaterielle Bilder auf Zeit erzeugt. Neben dem Verjux’ Werk beherrschenden Lichtkreis gibt es vertikale Lichtstäbe und Quadrate aus Licht. Die Umgebung, der Vorgang des Sehens und die physische Materialität des Lichts werden durch eine einfache, aber präzise gesetzte Weißlichtprojektion neu definiert. Die Intensität des 650 Watt Halogen-Profilscheinwerfers scheint die Grenzen des Ausstellungsraumes aufzulösen. Für Verjux ist der weiße, auf die gegebenen architektonischen Oberflächen projizierte Lichtkreis nichts Anderes als ein »acte de montrer« [Akt des Zeigens], eine deiktische Geste also, frei von religiösen oder spirituellen Konnotationen und Bedeutungen.