Die mehrteilige Installation Mont St. Victoire verbindet Aspekte kunsttheoretischer Fragestellungen mit dem persönlichen Erfahrungshorizont des Künstlers. Li Ran nutzt den Titel der Installation, welcher der Werkreihe Paul Cézannes entlehnt ist, um seinen eigenen Zugang zur Moderne zu schaffen. Das Video zeigt die vierteilige Performance – ›The Reflection of Images and Scenes‹, ›The Gaze‹, ›The Tournament‹, und ›The Chance Encounter‹ –, in der der Künstler eine Reihe von Charakteren im Stil chinesischer Synchronsprecher der 1970er/80er Jahre mimt, eine Zeit der kulturellen Öffnung Chinas. Das vorgetragene Script umfasst neben eigenen Gedanken auch verschiedene Zitate aus dem Themenspektrum von Kunstgeschichte, Kreativität sowie existenzialistischen Fragestellungen. Die projizierten Dias zeigen Motive aus Museen und Geschichtsbüchern, die Li Ran während seines Kunststudiums sammelte. Inhaltlich hinterfragt die Installation die komplexen kunsttheoretischen Diskurse, die das Verhältnis der chinesischen Moderne zum Westen wie auch unser heutiges Verständnis der zeitgenössischen chinesischen Kunst prägen.