Enrico Castellani löste sich Ende der 1950er Jahre von der informellen Malerei. Nachdem er mit aufgeklebten Fäden und vertikalen Faltungen der Leinwand seine Bilder reliefplastisch modifiziert hatte, ging er um 1960 zur Konstruktion von Leinwandreliefs mit monochromen Oberflächen über. Die Bildoberfläche wird unterfüttert und systematisch strukturiert durch Nagelreihen, die, unter der Leinwand angebracht, zu Erhöhungen, von vorne durch die Leinwand getrieben, zu Vertiefungen führen. Diese unbegrenzt fortsetzbare Rhythmisierung, durch die veränderliche Licht- und Schattenraster an der Bildoberfläche erzeugt werden, differenzierte und variierte Castellani im Laufe der Jahre. Er beteiligte sich mit Lucio Fontana und Piero Manzoni bis 1965 an den Ausstellungen der internationalen Künstlergruppe ZERO. Superficie bianca No° 18 radikalisiert Castellanis Idee von einem Bild als Objekt. Der Rhythmus von Licht und Schatten, Leere und Volumen artikuliert die imaginäre Grenze zwischen sinnlicher Präsenz und abstrakter Idealität.