Ein wesentlicher Ausgangspunkt für das multimediale Werk von Wang Sishun sind ein analytisches Interesse an ökonomischen Prinzipien und daraus sich ergebende – optimierte wie normierte – industrielle Herstellungs- und Verarbeitungsprozesse. Aus dieser Perspektive untersucht Wang auch die grundlegenden Verstrickun-gen von Kommerz und Kunstmarkt. Die pragmatische Anfrage seiner Galerie nach ›einer nicht allzu großen Skulptur‹, die auf der Art Basel in Hong Kong präsentiert werden sollte, nahm Wang Sishun als Anstoß für die mehrteilige Werkserie The Indeterminate Boundless [Das unbestimmt Unbegrenzte]. Kritischer Kontext dieser Skulpturengruppe ist die zunehmende Einflussnahme des Kunstmarktes auf die künstlerische Werkgenese. Welche Rolle spielen die räumliche Ausdehnung eines Werkes oder die Dimension des Ausstellungsortes für dessen kommerzielle Attraktivität? In wie weit nehmen die Maximen des Kunstmarktes direkt Einfluss auf künstlerische Entscheidungs-prozesse? Ein erweiterter Kontext ergibt sich durch Wang’s Beschäftigung mit den Thesen des vorsokratischen Philosophen Anaximander, der die Entstehung alles Seienden auf einen metallenen Urstoff zurückführte.